Kommentar
Mein Tertial in der Inneren am Klinikum St. Marien Amberg war ein absoluter Glücksgriff.
Zusammengefasst: sehr gute Betreuung durch die Assistenzärzte, viel Möglichkeit selbständig zu Arbeiten, gute Organisation, regelmäßiger engagierter Unterricht, flexible Rotation, subventioniertes qualitativ und quantitativ gutes Essen, viele Freiheiten
Ausführlicher Bericht:
Schon vor Beginn des Tertials zeigte sich, dass sich die Verantwortlichen am Klinikum Amberg große Mühe geben, dass das PJ gut läuft. Per E-Mail wurden alle benötigten Unterlagen und Informationen angefragt und konnten auch fast alle digital abgegeben werden, der Rest persönlich am ersten Arbeitstag. Dafür bekam man einen Termin in der Personalabteilung, dort erhielt man auch gleich den Transponder, den Essens-Chip, das Logbuch und einen Laufzettel für den letzten Arbeitstag. Auch im Verlauf des Tertials stand die Personalerin immer zeitnah bei Fragen oder Problemen zur Verfügung. Außerdem erhielt man gleich am ersten Tag die Zugangsdaten zu den PC-Systemen. Bei Bedarf erhält man einen Parkausweis (ca. 10 Minuten Gehweg) und eine Spind (meist 5. Obergeschoß). Der verpflichtende „onboarding“-Tag dagegen war eher überflüssig.
Die Rotation wird hauptsächlich den PJlern selbst überlassen, es kann aber in alle Abteilungen der Inneren rotiert werden, auch Einsätze in der Notaufnahme und auf den Intensivstationen ist möglich und gewünscht. Sogar Hospitationen in anderen Fachbereichen werden bei Interesse ermöglicht. Man ist jederzeit in den Funktionsabteilungen willkommen, darf die Patienten von Station dorthin begleiten und wird von den Oberärzten mitgenommen.
Auf Station genießt man viele Freiheiten. Die Assistenzärzte freuen sich sehr über engagierte PJler und nehmen sich viel Zeit, etwas zu zeigen und zu erklären. Sie unterstützen sehr dabei, selbstständig zu werden. Man darf so ziemlich alles, was man sich zutraut. Nachdem man ein paar Mal zugeschaut hat, darf man z.B. Pleura-Punktionen unter Aufsicht machen. Auf Intensiv darf man ZVKs und Arterien legen. Man betreut selbständig Patienten, von Visite über Untersuchung bis zur Dokumentation.
Morgens um 8 Uhr findet die Frühbesprechung statt. Donnerstags unregelmäßig im Anschluss eine kurze Fortbildung.
Das Arbeitsklima ist sehr angenehm. Die Assistenzärzte haben untereinander ein sehr gutes Verhältnis und auch mit den Oberärzten herrscht ein freundlicher Umgang.
Jeden Tag wird ein Guthaben auf den Essens-Chip geladen, bei mir waren es 6,30€, wovon man in der Cafeteria und am Kiosk einkaufen kann. Neben dem üppigen gutem Mittagessen kann man sich auch noch Süßigkeiten als „soziales Kapital“ für die Kollegen leisten ;)
Dienstag und Donnerstag von 14:30-16:00 Uhr findet PJ-Unterricht statt. Nur in Ausnahmefällen fällt dieser aus. Die Dozenten sind zum Großteil sehr motiviert und die Veranstaltungen lehrreich. Es gibt PowerPoint-Präsentationen mit Einbezug der PJler, Bedside-Teachings und praktisches Üben. Zusätzlich darf man an den Fortbildungen für Assistenzärzte teilnehmen.
Es gibt zwar keine Studientage, aber man darf jederzeit während der Arbeitszeit Themen nachlesen, bei Bedarf früher gehen und auch mit Fehltagen wird sehr kulant umgegangen. Die Dokumentation der Fehltage läuft auf Vertrauensbasis.
Es gibt ein Wohnheim direkt neben dem Klinikum, wo man kostenfrei eine Wohnung gestellt bekommt. Da in meinem Tertial allein in der Inneren sieben weitere PJler waren, waren dort leider alle Plätze belegt, ich konnte aber ein Zimmer im Schesternwohnheim etwa 10 Gehminuten entfernt beziehen, auch hier war die Personalerin sehr bemüht mich gut unterzubringen. Leider gibt es kein kostenloses WLAN in den Wohnheimen.
Amberg ist zwar keine Großstadt, bietet aber als Studentenstadt alles, was man braucht: eine breite Auswahl an Restaurants und Kneipen, Einkaufsmöglichkeiten, Kultur, eine gute Auto- und Zuganbindung und viel Natur.
Insgesamt ist das PJ in der Inneren am Klinikum St. Marien Amberg sehr zu empfehlen und vor allem das Engagement der Assistenzärzte hervorzuheben.
Weiterempfehlung
Ja
PJ
Verdienstmöglichkeiten
Freizeit
Arbeitsbedingungen & Atmosphäre
Beruf & Familie
Führungskultur
Wissenschaft
Fortbildungen
Erstellt am
24.03.2024